Les haulz et les bas schlagen eine Brücke über den Bosporus und stellen in diesem Programm die mehrstimmige Musik Westeuropas neben ihren ursprünglichen Wurzeln aus dem Orient vor.
Trompeten und Schalmeien waren schon im Orient lautstarke Begleiter der Herrschenden. Im Osten hieß dieses Ensemble naubat und im Westen alta. Es kam entlang der alten Handelstraßen vom Fernen und Mittleren Osten nach Europa. In Morrocco, Usbekistan, Brunei und in vielen anderen Orten kann die Naubat noch heute gehört werden. Die Schalmeien und Dudelsäcke symbolisieren festliche Rituale, Trompeten repräsentieren die Macht und den Staat und die Perkussionsinstrumente den Tanz. Darum spielte das Alta Ensemble seit jeher in allen Übergangsritualen des Menschenlebens wie Taufe, Hochzeit und Tod eine wichtige Rolle. Osmanische Sultane brachten die Naubat mit in die Schlacht; europäische Könige stellten Alta Ensembles ein, die sie bei ihren Reisen begleiteten, um die Ankunft des Herrschers lautstark und klangvoll anzukündigen. Der Klang der lauten Instrumenten begrüßte den Tag bei Sonnenaufgang und signalisierte sein Ende bei Abenddämmerung. Aus naubat wurde une aubade, während der Name der arabischen Trompete, nafir der ethymologische Ursprung unseres Wortes Fanfare ist.
Zur Aufführung kommen historische Bläsermusik alter Komponisten, wie Mönch von Salzburg, Oswald von Wolkenstein, Guillaume Dufay und Musik aus den Handschriften von Ali Ufki (1610 - 1675) und Dimitrie Kantemir (1673-1723) sowie italienische Istanpitte aus dem 14. Jhdt., die in ihrer Melodieführung häufig oriental anmuten.